Gute Rendite zu gutem Gewissen? -wie sich Nachhaltigkeit auf den Kurserfolg auswirkt

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23. September 2018

Wer heute nicht die Fragen für übermorgen stellt, wird morgen ohne Antworten dastehen.“

 

Wer sauber investiert, wird auch saubere Gewinne einfahren – so zumindest die Annahme, die sogenannten „social investments“ häufig zugrunde liegt. Doch wie viel Wahrheit steckt hinter dieser Daumenregel?



Der Schutz von Natur und Umwelt ist heute wichtiger denn je, denn die Verschmutzung von Luft und Gewässern, das Artensterben sowie Naturkatastrophen sind nur einige der Folgeschäden menschlichen Handelns. Dass die Bevölkerung in den letzten Jahrzehnten jedoch für dieses Themenfeld sensibilisiert wurde, zeigt sich in der Vielzahl an Initiativen, welche sich das Ziel gesetzt haben, durch Aufklärung und Information zum Schutz der Umwelt beizutragen.

Bereits im Kindergartenalter hören wir die Begriffe „Mülltrennung“, „Mikroplastik“ und „Ölkatastrophe“, scheinen diese allerdings im Laufe unseres Lebens zu vergessen, zumindest jedoch zu verdrängen. Denn hätte die frühkindliche Bildung tatsächlich gefruchtet, so hätten Topmanager vermutlich das Wirtschaften ihrer Unternehmen bereits vor Jahren umgekrempelt. Laut den Vereinten Nationen beläuft sich der durch die 3000 größten Unternehmen entstandene Umweltschaden auf über 1700 Milliarden, ethische Währungen ausgenommen.



Fakt ist jedoch, dass der Kauf von Aktien dieser Firmen in gewisser Weise eine Unterstützung, mindestens jedoch ein stummes Einverständnis zu ihrem Handelns ist. Häufig ist es jedoch die Unwissenheit, welche Investoren zum Aktienkauf verleitet, schließlich erwirtschaften diese Unternehmen hohe Gewinne und so hoffen Anleger auf hohe Renditen. Doch gibt es auch gute Rendite zu gutem Gewissen?



Genau zu diesem Zweck hat der Financial Times Stock Exchange Index, kurz FTSE, den ESG-Score entwickelt, ein Bewertungssystem, welches Aktien unter den Gesichtspunkten ihrer Umwelt- sowie sozialen Veträglichkeit und der Unternehmensführung (Environment, Social, Governance) bewertet und klassifiziert. Hierbei wird untersucht, ob und wenn ja in wie weit ökologische und sozial-gesellschaftliche Aspekte bei unternehmerischen Entscheidungen berücksichtigt werden. Denn ein faires Unternehmen tut weitaus mehr, als sein Handeln umweltorientiert auszurichten. Die Berücksichtigung von Menschenrechten, geregelte Standarts am Arbeitsplatz sowie der Kampf gegen Korruption sind Aspekte, welche großen Anteil an der sozialen Veträglichkeit von Unternehmen bilden.

 

Doch neben sozial veträglichen Investments lassen sich auch sogenannte Social Investments widerfinden, Anteile an Firmen, welche sich gezielt auf den ökologischen Fußabruck der Menschheit konzentrieren. Dazu zählen beispielsweise Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien, biologischer Landwirtschaft oder alternativen Antriebstechniken.



Doch die Frage aller Fragen der Investoren: Inwieweit ist gut für die Umwelt auch gut fürs Portemonnaie?



Das Ergebnis ist ernüchternd: Die Auswahl von Aktien unter rein ethischen Aspekten führt zu einem schlechteren Anlageergebnis. Über mögliche Ursachen kann nur spekuliert werden, allerdings ist zu vermuten, dass Aktien mit einem hohen ESG-Score bereits mit einer hohen Ausgangsbewertung ins Rennen gingen und der hohe Kaufpreis weniger Kurspotenzial bot. Aktien mit einer schlechteren Bewertung wurden, dem Gewissen zuliebe, von Anlegern eher gemieden und waren so zu einem niedrigeren Preis erhältlich.

 

Doch trotz dieses Entwicklungen bleibt eine zentrale Frage welche sich Anleger heute, vor allem jedoch zukünftig, stellen müssen: Berücksichtigt eine Diversifikation des Portfolios nicht auch ethische Aspekte?

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