Alternative Rentabilität – warum Nebeneffekte wichtige Gewinne sein können

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25. Juli 2017

In der Theorie bemisst sich der Wert einer Anlage an den zurückfließenden Geldströmen und der daraus errechenbaren Rendite. Entscheidungen über Geldanlagen sind also theoretisch rein zahlenbasiert. In der Realität werden wir bei unseren Investitionsentscheidungen jedoch alle von höchst unterschiedlichen, nicht rein renditebasierten Motiven, geleitet. Wir erwarten von einem Investment mithin auch andere Vorteile, die wir hier „alternative Rendite“* nennen wollen.

Besonders sichtbar ist dies beim Erwerb von Ferienimmobilien, die meist vermietet werden, um einen Überschuss zu erwirtschaften. Aber natürlich ist der Urlaub in der eigenen Wohnung mit Blick auf das Wasser ein Mehrwert. Dies kann bis zu dem Gefühl, ein zusätzliches Stück Heimat gewonnen zu haben, reichen.

Jedoch gilt es nicht als rational genug, Investitionsentscheidungen aufgrund alternativer Renditen zu treffen. Zumal es keine geeigneten Kennzahlen dafür gibt.

Die tatsächliche Bedeutung alternativer Renditen zeigt sich insbesondere bei Anlagen außerhalb der klassischen Finanzmärkte. Kunstkäufer wollen oft mit Wertsteigerungen der erworbenen Werke auch eine Rendite generieren. Nähmen sie aber dem Kunstinvestor die Spannung bei Auktionen, den Kontakt zu Künstlern, die Teilnahme an Kunstausstellungen etc. weg, würde ihm viel „Wert“ bzw. alternative Rendite fehlen.

Nicht unähnlich ist die Motivationslage von Business Angels, die fünf bis siebenstellige Summen in junge Start-ups mit sehr unsicheren Aussichten investieren. Man muss schon gut diversifiziert sein und jahrelang investieren, um eine risikoadäquate Gesamtrendite, die dann leicht über dem Aktienmarkt liegen sollte, mit seinem Portfolio einzufahren. Dies wird man mit anderen Anlagen mit weniger Spannungskurven sicherlich auch hinbekommen. Aber, und darauf kommt es vielen Business Angels an, es wird eingetaucht in Zukunftstechnologien, man trifft enthusiastische Gründer, kann sein Wissen weitergeben und erhält durch das Investorennetzwerk weitere Impulse für den eigenen Beruf. Bliebe nur die schnöde Rendite, bliebe dieser Investitionsbereich sicher deutlich trockener.

Große Firmen haben weniger Schwierigkeiten zuzugeben, dass alternative Renditen eine wesentliche Grundlage der Investitionsentscheidungen ist. Hier heißen die alternativen Renditen dann „strategische Ziele“.

Diese werden dann als Grund für eine Investition angegeben, wenn tatsächliche Überschüsse aus dem Anlageobjekt – meist junge Technologieunternehmen – kurzfristig nicht zu erwarten sind. Strategische Ziele sind in diesen Fällen u.a. der Zugang zu Technologie und Talenten, Dokumentation der Zukunftsfähigkeit, die Ausschaltung von potentiellen Wettbewerbern oder Hilfeleistungen für andere Konzernteile. Nicht umsonst gehören diese Art von Investitionen für Aktienanalysten auch zur „Story“ des Unternehmens.

Trauen wir uns also zuzugeben, dass nicht nur der Cashflow aus dem Anlageobjekt wichtig für unsere Entscheidungen ist, sondern sehr wohl die breite Palette von Mehrwerten aus dem Ökosystem der Assets. Und wem es in dieser Form einfacher fällt, der rechnet einfach die Erfahrungen aus einer Start-up-Beteiligung in Seminarkosten um, und schlägt diese auf den monetären Ertrag drauf. Dann klappt es auch wieder mit den Kennzahlen.

*Ein Dank geht an Herrn Roman Daniels, von dem ich diesen Begriff gelernt habe.

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